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08.06. – 15.09.2002 Museum Fridericianum, documenta-​Halle, Kulturbahnhof / Balikino, Binding-​Brauerei, Orangerie, Karlsaue, Kasseler Innenstadt / Nordstadt Künstlerischer Leiter: Okwui Enwezor Co-​Kurator*innen: Carlos Basualdo, Ute Meta Bauer, Susanne Ghez, Sarat Maharaj, Mark Nash, Octavio Zaya Assistentinnen der künstlerischen Leitung: Christina Werner, Mavette Maton Grafisches Erscheinungsbild: Bernhard Wollborn, atelier grotesk, Kassel Non-Logo: Ecke Bonk Trägerin: documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-​GmbH
Documenta11
Betreuung des Projektes von On Kawara in der Ausstellung und Einweisung der Performenden Das kuratorische Konzept der Documenta11, das von Beginn an dezidiert transnational, interdisziplinär und generationenübergreifend ausgerichtet war, wurde von Okwui Enwezor gemeinsam mit einem international zusammengesetzten Team erarbeitet. Zu diesem zählten die sechs Co-Kurator*innen Carlos Basualdo, Ute Meta Bauer, Susanne Ghez, Sarat Maharaj, Mark Nash und Octavio Zaya, die am 12. Oktober 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Die Documenta11 war als Abfolge von fünf Plattformen konzipiert, die sich über einen Zeitraum von 18 Monaten – von März 2001 bis September 2002 – auf vier Kontinente erstreckten. Damit reichte sie inhaltlich, geografisch und zeitlich deutlich über das klassische Format der traditionellen 100-Tage-Ausstellungen ihrer Vorgängerinnen hinaus. Die ersten vier Plattformen wurden als engagierte öffentliche und diskursive Interventionen angelegt, die in spezifischen lokalen Kontexten verortet waren und zentrale zeitgenössische Problemfelder von Kunst, Politik und Gesellschaft kritisch adressierten. In die Realisierung eingebunden war ein weitverzweigtes Netzwerk institutioneller Partner, darunter die Akademie der bildenden Künste Wien/Institut für Gegenwartskunst, das Haus der Kulturen der Welt und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in Berlin, der Prince Claus Fund for Culture and Development in Den Haag, das India Habitat Centre in Neu-Delhi, die Rockefeller Foundation und die Ford Foundation in New York, CODESRIA in Dakar sowie das Goethe-Institut Lagos –, die als organisatorische wie diskursive Kooperationspartner fungierten. Die erste Plattform, Demokratie als unvollendeter Prozess, fand zunächst vom 15. März bis 20. April 2001 in Wien statt und wurde vom 9. bis 30. Oktober 2001 in Berlin fortgeführt. Plattform 2, unter dem Titel Experimente mit der Wahrheit: Rechtssysteme im Wandel und die Prozesse der Wahrheitsfindung und Versöhnung, wurde vom 7. bis 21. Mai 2001 in Neu-Delhi realisiert und umfasste ein fünftägiges Programm aus Podiumsgesprächen, Vorträgen, Diskussionen sowie ein umfangreiches Videoprogramm mit über 30 Dokumentar- und Spielfilmen. Die dritte Plattform, Creolité und Kreolisierung, versammelte vom 12. bis 16. Januar 2002 auf der karibischen Insel St. Lucia eine Gruppe von 15 Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Dichterinnen zu einem intensiven dreitägigen Arbeitsworkshop. Plattform 4, Unter Belagerung: Vier afrikanische Städte – Freetown, Johannesburg, Kinshasa, Lagos, wurde vom 15. bis 21. März 2002 in Lagos (Nigeria) durchgeführt und widmete sich im Rahmen eines öffentlichen Podiums sowie eines gemeinsam mit CODESRIA organisierten Workshops („Urban Processes in Africa“) den dynamischen Transformationsprozessen rasant wachsender urbaner Zentren des afrikanischen Kontinents. Über den gesamten Zeitraum dieses mehrphasigen Projekts wirkten mehr als 80 internationale Teilnehmer*innen – Philosoph*innen, Autor*innen, Künstler*innen, Architekt*innen, politische Aktivist*innen, Jurist*innen, Wissenschaftler*innen und weitere kulturell engagierte Akteur*innen – am Aufbau eines dynamischen öffentlichen Raums mit und erprobten ein kritisches Modell der Verknüpfung heterogener kultureller und künstlerischer Praktiken im Kontext einer zunehmend globalisierten Gegenwart. Weitere Informationen
50 Jahre / Years documenta 1955 – 2005
Recherche und Erschließung von Bild- und Textmaterial der Ausstellung Redaktion Die Geschichte der documenta von ihren Anfängen als Begleitausstellung zur Bundesgartenschau (1955) bis hin zur documenta 11 (2002) ist voller Widersprüche und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Leidenschaften, Philosophien und Theorien ebenso spiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen. 50 Jahre documenta sind 50 Jahre Kunst- und Zeitgeschichte, die nicht linear zu fassen sind. Die Ausstellung 50 Jahre / Years documenta 1955 - 2005 konzentriert sich auf die Brüchigkeit dieser Geschichte, betrachtet aus heutiger Perspektive. Indem das Archivmaterial und die Kunst im Wesentlichen unkommentiert bleiben, eröffnen sich Besucherinnen und Besuchern vielseitige Möglichkeiten subjektiver Vergleiche, Erinnerungen und atmosphärischer Einblicke. Um möglichst viele Sichtweisen zu präsentieren, ist die Ausstellung in fünf Kapitel untergliedert: ein archivarisches, ein kunsthistorisches, ein ortspezifisches, ein filmisches und ein wissenschaftliches. Diese einzelnen Kapitel durchkreuzen und ergänzen sich gegenseitig. Michael Glasmeier Weitere Informationen
01.09. – 20.11.2005 Museum Fridericianum Kassel Realisation: Michael Glasmeier, Barbara Heinrich Eissenschaftliche Mitarbeit: Christoph Lange Assistenz: Agnes Prus Träger der Ausstellung: documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs GmbH documenta Archiv der Stadt Kassel Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) Stuttgart Schirmherr: Bundespräsident Horst Köhler
Dr. Simon Großpietsch
Dr. Simon Großpietsch